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Förderung von Wissenschaft und Forschung
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Förderung Der Volksbildung
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Allgemeine Förderung Des demokratischen Staatswesens
Wir setzen uns für Forschung und Wissenschaft, Bildung und Demokratie ein. Dazu fördern wir die vertiefte wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Beteiligten an der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland und Österreich. Mit dem Verschwinden der Zeitzeugengeneration entsteht eine wachsende Lücke in der Erinnerungskultur – wir sind überzeugt, dass sowohl die zeitgeschichtliche Forschung als auch die Nachkommen der Beteiligten diese füllen müssen und können.
„Nie wieder“ bedeutet nicht nur, das Leid der Opfer zu erinnern und historisch aufzuarbeiten – es heißt auch, das Handeln und die Biografien der Täter*innen und ihres sozialen Umfelds konsequent zu erforschen und zu verstehen. Auch um dieses Wissen den Nachkommen der Beteiligten zugänglich zu machen, die zunehmend offen sind, sich damit zu befassen.
Doch gerade im Bereich der NS-Täter*innenforschung klaffen bis heute Lücken: Es gibt vergleichsweise wenige wissenschaftliche Projekte zu diesem Themenfeld und die Förderangebote sind begrenzt. Zahlreiche Fragen sind noch unbeantwortet – etwa zur Rolle von Frauen als Täterinnen, zur zivilgesellschaftlichen Beteiligung am KZ-System, zu „volksdeutschen“ Beteiligten oder zur Alltagswelt der Familien von SS-Angehörigen.
Die Baumgart-Stiftung schließt diese Lücke: Wir fördern wissenschaftliche Projekte der Täter*innenforschung, die neue vertiefte Kenntnisse zu den Beteiligten am System der nationalsozialistischen Konzentrationslager, der Waffen-SS und Polizei und zum sozialen Umfeld dieses Personenkreises hervorbringen.
die Wirkungszusammenhänge von Desinformation, Diskriminierung, Nationalismus und Gewalt
die Vorgeschichte vor 1933 und die Nachgeschichte ab Mai 1945 bis heute
die Auswirkungen auf die Nachfolgegenerationen und deren Umgang damit
eine Einbeziehung der Nachkommen der historischen Personen und Berücksichtigung der in deren Familien überlieferten Quellen
Die Ergebnisse der Projekte sollen jeweils in einer Abschlussarbeit bzw. einem Manuskript oder einer Publikation (z.B. Aufsatz oder Buch) in deutscher Sprache vorliegen.
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Alle Informationen zu unseren Förderangeboten finden Sie in unseren Förderrichtlinien.
Zwischen 40.000 und 80.000 Menschen waren zwischen 1933 und 1945 am System der nationalsozialistischen Konzentrationslager beteiligt. Heute dürften über eine Million Nachkommen dieser Menschen leben. Oft nur mit dem halb-bewussten Wissen, dass die Eltern oder Großeltern während des zweiten Weltkrieges an Orten wie Oranienburg, Buchenwald oder Mauthausen gelebt hatten.
Doch es gibt es Anlässe, die das Bedürfnis auslösen, mehr darüber zu erfahren. Das kann der Tod des letzten Verwandten der Kriegsgeneration sein, das Überschreiten einer bestimmten Altersgrenze oder ein Impuls von außen, wie z.B. ein Medienbericht.
Die Baumgart-Stiftung für Zeitgeschichte befasst sich intensiv mit der Geschichte der Beteiligten am System der NS-Konzentrationslager und arbeitet eng mit deren Nachkommen zusammen, die einen Beitrag dazu leisten möchten.
Tauschen Sie sich in einem passenden und vertrauensvollen Rahmen darüber aus, wie im Familiennachlass überlieferte Fotografien, Dokumente oder Erzählungen aus der Zeit des zweiten Weltkriegs zu interpretieren sind.
Finden Sie gemeinsam mit uns heraus, welche Erkenntnisse zu den eigenen Vorfahren in Archiven oder der Literatur auffindbar sind.
Lernen Sie kennen, wie andere Familien mit Erkenntnissen über die Eltern, Großeltern oder Urgroßeltern umgehen.
Leisten sie einen wertvollen Beitrag zur zeithistorischen Forschung, indem Sie Überlieferungen, Fotografien und Dokumente der Wissenschaft zugänglich machen und dauerhaft der Nachwelt erhalten. Auch scheinbar unbedeutende private Fotografien oder Dokumente können als zusätzliche Quellen einen unschätzbaren Wert für die Forschung darstellen. In unserem Stiftungsarchiv bewahren wir derartige Überlieferungen professionell und verantwortungsvoll im Original oder in Kopie auf.
Die in Deutschland und Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg etablierten demokratischen Gesellschaften waren bisher von Menschen der Nachkriegsgeneration getragen, die die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus persönlich miterlebt oder an dieser beteiligt waren und sich mehrheitlich zu einem „Nie wieder“ bekannt haben. Wir setzen uns für die weiterhin kritische und vertiefte wissenschaftliche Beschäftigung mit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auch nach dem Generationswechsel ein.
Dazu unterstützen wir die Erstellung und Publikation entsprechender wissenschaftlicher Studien oder führen sie selbst durch. Der Forschungsgegenstand ist das akademische Feld der „Täter*innenforschung“, das innerhalb der Wissenschaft und der Öffentlichkeit häufig unterrepräsentiert ist. Zum Forschungsgegenstand gehören die Biografien von an der Gewaltausübung direkt und indirekt Beteiligten, der Mitglieder ihrer Familien und von Personen in ihrem räumlichen und sozialen Umfeld, unabhängig vom Ausmaß persönlicher moralischer oder juristischer Verantwortung.
Uns ist es ein Anliegen, die Nachkommen dieser historischen Personen und die in ihren Familien erhaltenen Überlieferungen einzubeziehen. Menschen, die ihre eigene Familiengeschichte aufklären oder verstehen wollen, sollen von den erarbeiteten oder geförderten Ergebnissen profitieren. Sie sollen motiviert werden, Familienüberlieferungen oder Nachlässe der Forschung zugänglich zu machen. Den Nachkommen wie auch der historischen Forschung soll so ein „Lernen aus Familienbiografien“ ermöglicht werden.
Wir möchten das Verständnis der Wirkungszusammenhänge von Desinformation, Diskriminierung, Nationalismus und Gewalt fördern, um die Sensibilität für diese Eskalationsprozesse auch in der Gegenwart zu erhöhen. Die gesellschaftliche Wirkung dieser Initiativen soll den Einsatz für Toleranz, Inklusion und demokratische Grundwerte auch bei Generationen fördern, die diese Motivation nicht mehr aus dem persönlichen Erleben des zweiten Weltkrieges und seiner Folgen gezogen haben.
Vorsitzender des Stiftungsvorstands, begann 2015 mit der Erforschung seiner eigenen Familiengeschichte. Dabei stellte sich heraus, dass einer seiner Großväter SS-Angehöriger in mehreren Konzentrationslagern war und einer seiner Urgroßväter als Häftling in einem KZ starb. Aus dem zunächst privaten Projekt entwickelte sich ein umfassendes Forschungsvorhaben zu Familienbiografien im Nationalsozialismus, das weit über die eigene Familie hinausgeht.
Die Stiftung arbeitet eng mit weiteren Experten zusammen und wird durch die Mitglieder des Stiftungsrates beraten:
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Georg-August-Universität Göttingen und Visiting Professor an der University of Huddersfield. Er ist international anerkannter Experte für das System der nationalsozialistischen Konzentrationslager.
ist Leiter der Forschungsstelle der KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Er ist Herausgeber und Mitherausgeber zahlreicher Publikationen und setzt sich besonders für die Erforschung des Lagerpersonals ein.
erfuhr im Alter von 19 Jahren, dass sein Großvater Dr. Heinz Baumkötter unter anderem von 1943 bis 1945 leitender Lagerarzt im KZ Sachsenhausen war. Seitdem erforscht er dessen Biografie und unterstützt andere Nachkommen bei der Recherche.
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Spendenkonto
GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE69 4306 0967 1343 9629 00
BIC: GENODEM1GLS
Für Ihre Spende erhalten Sie einen Zuwendungsbescheid, Sie können diese steuerlich geltend machen. Gerne senden wir Ihnen unseren aktuellen Feststellungsbescheid zu.
Solange wir nicht ausdrücklich etwas anders vereinbart haben, behandeln wir Kontakte mit Ihnen grundsätzlich vertraulich.
Marc Baumgart
Baumgart-Stiftung für Zeitgeschichte
Bürgermeister-Grünzweig-Str. 1
67059 Ludwigshafen am Rhein
+49 621–59570134